Hungerkrise
Im April 1815 fand auf der indonesischen Insel Sumbawa die Eruption des Vulkans Tambora statt. Ein Jahr später sollten die vulkanischen Gase und Aschepartikel atmosphärische Veränderungen hervorrufen, die zu einer Missernte auch in Württemberg führten. Die Ernteerträge seit 1809 waren eh schon unterdurchschnittlich, so dass dieses Jahr ohne Sommer die Menschen an den Rand ihrer Existenz brachten. Diese Krise offenbarte die sozialen wie ökonomischen Defizite der damaligen Agrargesellschaft. Zahlreiche Organisationen wurden nachfolgend gegründet, die teilweise bis auf den heutigen Tag existieren.
Johann Nepomuk von Schwerz
1818 trat Johann Nepomuk von Schwerz seine Stelle als erster Direktor des neu gegründeten Landwirtschaftlichen Instituts in Hohenheim – der heutigen Universität - an. Als Katholik besuchte er den sonntäglichen Gottesdienst in Neuhausen in Begleitung seiner Waisenknaben und zeigte sich als großzügiger Stifter und Wohltäter. Mehr noch wirkten seine wissenschaftlichen Erkenntnisse auf die Landwirtschaft im Königreich Württemberg. Über Forschungen und die Publizistik fanden die agrartechnischen Neuerungen Eingang in die tägliche Arbeit der Landwirte. Bessere Bodenbearbeitung, neue Obstzüchtungen, Bewirtschaftung von Jauche und Gülle und die Einführung von Sonderkulturen führten zu deutlichen Ertrags- und Einkommenssteigerungen.
Ackergerätefabrik
Auf Initiative von König Wilhelm I. wurde 1819 die Hohenheimer Ackergerätefabrik gegründet. Ließen bis dahin die Landwirte ihre Ackergeräte von Schmied und Wagner bauen, so sollten diese in einer zentralen Einrichtung geprüft und verbessert werden. Mit der Hohenheimer Ackergerätefabrik gab es in Hohenheim eine Manufaktur mit eigener Forschungsabteilung, die serienmäßig innovative Landmaschinen baute und verkaufte. Die Fabrik trug durch ihre fortschrittlichen Geräte zur Hebung der Ackerkultur nicht nur in Württemberg bei.
Filderkraut und Krautverarbeitung
Die spitze Form der Kohlpflanze, das Spitzkraut, war und ist eine Besonderheit der lokalen Agrarwirtschaft. Frisch zubereitet oder in seiner konservierten Form als Sauerkraut ist es über Jahrhunderte hinweg ein wichtiger Lieferant von Mineralstoffen und Vitamin C für eine gesunde Ernährung. Wann und wie der Anbau des Rund- wie Spitzkohls Eingang in die Agrarproduktion gefunden hat, ist nicht eindeutig nachweisbar. Neben seiner Bedeutung als Nahrungsmittel spielte er im überregionalen Handel wie in der Verarbeitung und Haltbarmachung eine ökonomische Bedeutung.
Der Hopfenanbau in Neuhausen
Der Anbau von Hopfen gehörte zu einer der Initiativen in der Mitte des 19. Jahrhunderts, um neue Einkommensmöglichkeiten für die Landwirte zu schaffen. Ende des 19. Jahrhunderts wurde dieses Projekt beendet. Der Flur- wie Straßennamen Im Hopfengarten erinnert noch an dieses Projekt. Was zunächst erfolgversprechend begann, konnte sich mangels Investitionen und falscher Standortwahl der Pflanzungen nicht dauerhaft etablieren.
Weinbau und Kelter
Aus archivarischen wie kartographischen Quellen lässt sich der Weinbau am Südhang des Sulzbachtales belegen. Vor mehr als zweihundert Jahren kam er zum Erliegen. Der Flurname Wengert erinnert noch an diese Sonderkultur. Nach dem Ende des Weinanbaus wurde auch die herrschaftliche Kelter abgebrochen. Mag die Weinqualität nicht gerade von besonderer Güte gewesen sein, so stellte der Wein in der Vergangenheit ein Grundnahrungsmittel dar, das als das sauberste Getränk angesehen werden muss.
Obstbaumgärten und Streuobstwiesen
Mit den ersten dauerhaften Siedlungsstellen im Hochmittelalter wurden um die landwirtschaftlichen Gebäude Gemüse- wie Obstbaumgärten angelegt. Ihre Früchte wurden frisch konsumiert oder fanden sich in zahlreichen Speisen wieder. Der zu Most vergorene Apfelsaft war – neben dem Wein – ein hygienisch sauberes Getränk. Einen gesellschaftlichen Wert erlangte der Obstbaum dadurch, dass er zum Hochzeitsgut wurde. Pfarrer und Kapläne legten in ihren Gärten besondere Obstbaumkulturen mit Neuzüchtungen an. Sie sollten zu Nachahmungen anregen. Klavierbauer Anton Walter nahm diese Anregungen mit nach Österreich und realisierte sie auf seinem landwirtschaftlichen Gut.
Gärten und Gartenkultur
Zeugnisse von Bauerngärten aus der Mitte des 18. Jahrhunderts gibt es viele. Sie zeugen vom Anbau von Gemüse und Gewürzen, die in Speisen und Backwaren verarbeitet wurden. Ihre Erzeugnisse sorgten für eine variantenreiche Zubereitung von Speisen. Die Benennung größerer Gärten – Pfarr- oder Kaplaneigarten, Ochsen- oder Lammgarten – haben sich bis heute tradiert.
Neuhausen im Dritten Reich. Warum noch einmal dieses Thema? Sollte man diese historische Epoche nicht endlich ruhen lassen? Ist zu diesem Thema nicht schon alles gesagt und geschrieben worden, wird man sich unweigerlich fragen?
Sicherlich vieles – aber nicht alles! Bei manchen Themen dominiert das kollektive Beschweigen. Nach wie vor gibt es aus der Vergangenheit Informations- und Forschungslücken. Bislang unveröffentlichte Erinnerungen und archivarische Quellen eröffnen neue Perspektiven. Sie zu schließen ist auch heute noch eine wichtige Aufgabe und Herausforderung.
Gleichwohl muss ins Bewusstsein gerückt werden, dass eine Beschäftigung mit dem Dritten Reich auch heute noch eine Aktualität besitzt, angesichts rechtsextremistischer und neofaschistischer Aktivitäten in der aktuellen politischen Szenerie.
Die Erkenntnis, dass man die Gegenwart nur bewältigen kann, wenn man sich mit der Geschichte auseinander gesetzt hat, hat an Aussagekraft nichts eingebüßt.
Die thematischen Schwerpunkte:
Das Redaktionsteam Junges Forum & Kulturgeschichte wünscht Ihnen eine spannende und informative Lektüre.
Lebenserinnerungen an Rektor Alfons Merkt
Die Parteileitung der NSDAP versuchte systematisch alle gesellschaftlichen Bereiche zu durchdringen – so auch den Unterricht der örtlichen Volksschule. Rektor Alfons Merkt, Schulleiter der örtlichen Volksschule, gehörte zu jenem Personenkreis, der im Rahmen seiner Möglichkeiten versuchte, gegen diese Beeinflussungen Widerstand zu leisten. Die massiven Repressalien durch Mitglieder der NSDAP-Ortsgruppe führten zu seinem frühen Tod. Eine Machtdemonstration lokaler Nazifunktionäre an einem Repräsentanten des Bildungssystems.
Feste und Bräuche im Geist der NS-Ideologie
Wie sich die Nationalsozialisten die Durchführung von Festen und ihren Bräuchen vorstellten, wurde publizistisch im Geiste der völkischen Weltanschauung dargelegt. Als typisch deutsches Fest wurde 1933 die 1. Mai-Feier eingeführt. Der Maibaum war Symbol der Blut-und-Boden-Ideologie. Wie sie sich NS-Volkskundler eine Fastnachtskultur in Gestalt einer Deutschen Fasenacht dachten, sollten die Neuhausener Brauchpraktiker umgehend realisieren dürfen.
Vereine im Dritten Reich – Gleichschaltung oder Liquidation
Eine ideologische, wie parteipolitische Ausrichtung von Vereinen war in der großen Volksgemeinschaft des Dritten Reiches nicht mehr vorgesehen. Vereine, die nicht mehr ins politische Spektrum passten, wurde liquidiert. Diejenige, die für die Neugestaltung der Gesellschaft einen Beitrag leisten konnten, wurden im Geiste des Nationalsozialismus gleichgeschaltet.
Zwangsarbeit und Kriegswirtschaft
Männer und Frauen wurden als Kriegsgefangene oder zwangsverpflichtete Ostarbeiterinnen aus den eroberten Gebieten rekrutiert. Mehr als 300 Zwangsarbeiter und -arbeiterinnen hatten in zahlreichen Neuhausener Betrieben zu arbeiten. Ihr Leben in Unfreiheit und oft unter unwürdigen Bedingungen gilt es darzustellen.
Die V 2 im Depot einer Scheune
Über mehrere Jahre hinweg lagerten in einer Scheune in der Bahnhofstraße mehrere Bauteile der ersten flugfähigen Großrakete Deutschlands. Als Aggregat A4 entwickelt wurde sie im Dritten Reich zur Vergeltungswaffe V2 gegen Kriegsziele in Großbritannien eingesetzt. Ihren Weg von Peenemünde nach Huntsville (USA, Alabama) und wieder zurück nach Neuhausen zeichnet dieser Aufsatz nach. Heute steht dieses Objekt im Deutschen Museum in München.
Der Prozess der Entnazifizierung
Die Machtergreifung der Nationalsozialisten hat nicht nur in Berlin stattgefunden. Einige NSDAP-Funktionäre errichteten auch in Neuhausen eine Machtzentrale. Die Wirkmächtigkeit ihres Tuns, die offenen wie subtilen Formen der Einflussnahme, war beachtlich. Funktionieren konnte das lokale Machtgefüge allerdings nur, weil es über ein Potential an örtlichen Mitwirkenden verfügte.
Sippenforschung im Dritten Reich
Die Erforschung von Familienverbänden – den Sippen – gehörte zu den zentralen Aufgaben des Reichsnährstandes im Dritten Reich. Im Auftrag der NSDAP wurde für die Neuhausener Familien ein Dorfsippenbuch erstellt. Die Geheime Staatspolizei (Gestapo) machte sich diese familiengenealogischen Forschungen zunutze. Welche Folgen diese Forschungen hatten, sollten Juden, Sinti und Roma, Homosexuelle und jegliche Art von Staatsfeinden erfahren müssen.
Im Glauben an den Endsieg
Im Jahr 2001 erschien ein autobiographischer Roman, der auch in Neuhausen vorgestellt wurde. Verfasst hat ihn Sophia Ruth Friedel, Tochter des Ortspropagandaführers Georg Friedel. Im Mittelpunkt des Romans steht ihr Leben in Neuhausen zwischen 1938 und 1945 sowie die Nachkriegsjahre, die nicht zuletzt durch das Entnazifizierungsverfahrens ihres Vaters geprägt sind.
Kriegsdenkmale – Erinnerung an Opfer und Helden
Denkmale und Gedenktafeln an Kriege und Kriegsopfer sind Mahnmale an Tod und menschliches Leid. Ihre Entstehungsprozesse sind begleitet vom Denken, dem Sinnlosen des Sterbens, dem Opfertod eine Sinnhaftigkeit zu geben. An zahlreichen Stellen im Ort gibt es solche Monumente. Entstehung und Hintergründe ihrer Zeichenhaftigkeit zu erschließen, gilt dieser Beitrag.
Vielfältige Aktivitäten des Menschen prägen sein Dasein. Sein kulturelles Wesen drückt es in Form von Handlungen aus, die seine Existenz sichern. Doch der Alltag ist nun mal mehr als nur Arbeiten. Diesen Notwendigkeiten seiner Existenzsicherung haben Menschen durch Aktivitäten bereichert, die diese Belastungen des Alltags überwinden und sich von diesen deutlich abheben.
So gehört die Gestaltung seiner Wohnkultur, wie auch die speziellen Formen der Kommunikation zum täglichen Leben, wie er die Kulturtechnik des Lesens in besonderer Weise praktiziert. Und ebenso hat der Mensch neben der Arbeitskleidung für Handwerk, Feld- und Stallarbeit sich besondere Kleidungsstücke für die Sonn-, Fest- und Feiertage geschaffen.
Neben der Arbeit benötigt er auch Zeiten der Ruhe und Erholung. Hierfür und für die Gesunderhaltung des Körpers wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Form des Luft- und Freibades eine solche Einrichtung geschaffen. Mit zahlreichen weltlichen wie kirchlichen Festen hat der Mensch seinen Alltag strukturiert und bereichert, in dessen Mittelpunkt eine nichtalltägliche Speise- und Trinkkultur steht.
Und schließlich wird der Alltag nicht nur vom planetarischen Stand der Sonne und den Wetterphänomenen der Atmosphäre bestimmt. Mit der Nutzung von Glocken und einem Uhrwerk bekommt der Alltag der Menschen eine ganz neue Struktur. Auf dem Platz der letzten Ruhe – dem Friedhof – haben die Angehörigen jedem Begrabenen einen besonderen Platz gestaltet. Zahlreiche Relikte einer früheren Begräbniskultur zeugen heute noch auf dem Friedhof und im Museum für Sepulkralkultur.
Die thematischen Schwerpunkte des Bandes sind:
Das Redaktionsteam Junges Forum & Kulturgeschichte wünscht Ihnen eine spannende und informative Lektüre.
Essen und Trinken
Täglich zubereitete Nahrungsmittel aufzunehmen gehört zu den elementaren Lebensgrundlagen des Menschen. Zur Verfügung standen Wald- und Feldfrüchte sowie Obst, Gemüse und Gewürze des häuslichen Gartens. Zahlreiche Feste und Bräuche sorgten dafür, dass man ausgefallene Speisen und Backprodukte für die verschiedenen Anlässe produzierte. Viele von Ihnen bereichern auch heute noch unsere Esskultur.
Das Volk´sche Wohnzimmer
Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts hat sich – neben einer bäuerlich geprägten Alltagskultur – eine Lebenskultur etabliert, die man als Bürgerkultur ansprechen kann. Das Wohnzimmermobiliar und viele Ausstattungsgegenstände von Albertine und Josef Volk stehen beispielhaft für eine bürgerliche Wohnkultur. Ein Ausstattungsensemble, das das Stilempfinden des Historismus widerspiegelt.
Der belebende Reiz des kalten Wassers
Das älteste Luft- und Freibad auf den Fildern gibt es seit 1927. Der menschliche Körper im kühlen Wasser wie in der Wärme der Sonnenstrahlen sollten einen Beitrag zur Gesunderhaltung leisten. Diese Freizeit- und Erholungseinrichtung war für seine Zeit außergewöhnlich. Seine breite Akzeptanz spiegelt das Bedürfnis der Menschen nach einem öffentlichen Freiraum wider. Dass diese Einrichtung in bestimmten gesellschaftlichen Kreisen auch kritisch gesehen wurde, ist in der Art der Erholung zu sehen, die dort praktiziert wurde.
Lesekultur im Wandel - von der Schulbibliothek und dem Leseverein zur ersten öffentlichen Bücherei
Lesen bildet. Dieser Erkenntnis folgten die Geistlichen des Landkapitels wie die Lehrer der Volksschule. Kaufmann Andreas Rank gründete 1840 den Leseverein und richtete eine Leihbibliothek ein. Der Buchbestand der örtlichen Bibliothek wurde mit dem Buchbestand des Lesevereins zur öffentlichen Bücherei zusammengeführt und vom Jünglingsverein betreut wurde. Die heutige Öffentliche Katholische Bücherei und Mediathek steht seit 1968 zur Förderung der Lesekultur allen Menschen offen.
Glocken und Kirchturmuhr. Glocken und Turmuhr im Dienst einer modernen Zeitordnungen
Seit 1757 gibt es nachweislich ein Uhrwerk auf dem Kirchturm. Mit diesem und den Glocken konnte nunmehr die mechanisierte Zeit über Glockenschlag und Ziffernblatt hör- und sichtbar gemacht werden. Mit der Turmerhöhung 1912 wurde ein neues Uhrwerk in den Turm eingebaut. Diese Formen einer modernen Zeitordnung prägen heute unseren Alltag.
Läuteordnung
Die Schläge der Klöppel auf die Glocken – ausgelöst vom Uhrwerk – begleiten uns seit Jahrhunderten im täglichen Leben. Sie rhythmisieren die Zeit und strukturieren den Tagesablauf. Die Glocken in den Kirchtürmen der Christuskirche, den Kapellen wie der Pfarrkirche St. Petrus und Paulus jedoch sind mehr: Sie sind schwergewichtige Musikinstrumente, die einzeln, in verschiedenen Konstellationen oder im feierlichen Gesamtklang im Dienste der Liturgie stehen. Die Glocken informieren uns über kirchliche wie weltliche Ereignisse.
Alltags- und Festtagskleidung. Vom historischen Vorbild bäuerlicher Festtagskleidung zum neuzeitlichen Trachten-Brauchtum
Für die bäuerliche wie handwerkliche Arbeit trugen die Menschen seit jeher einfache wie strapazierfähige Alltagskleidung. Zu weltlichen wie kirchlichen Festen, an Sonn- und Feiertagen oder persönlichen Feiern kleideten sich Mann wie Frau im Sonntagsstaat. Solcherart Kleidungsgewohnheiten haben mancherorts zu spezifischen Kleidungen geführt, die als persönliche wie kollektive Ausdrucksmittel genutzt wurden.
Die Toten öffnen den Lebenden die Augen. Das Museum für Begräbniskultur in der Alten Aussegnungshalle
Die Gestaltung eines Begräbnisplatzes mit einem Grabstein ist Ausdruck einer kulturspezifischen Erinnerungskultur. Eine Grabstätte ist jedoch meist keine dauerhafte Einrichtung. Eine Reihe von alten Grabsteinen hat die Zeiten überdauert. Sie sind heute in der Alten Aussegnungshalle untergebracht und zeugen von Menschen, die mit Spruchformeln und Symbolen Botschaften an die Nachwelt senden.
Der Stammtisch und seine Stammgäste. Seine Ritualgemeinschaft und seine Deutungshoheiten
Als Ort einer besonderen Kommunikationskultur hat sich im Wirtshaus ein bestimmter Tisch Herausgebildet: der Stammtisch. An diesem versammelte sich ein Personenkreis, der ein Eigenleben führte. Ein exklusiv ausgewählte Kreis von Menschen gestalteten eine Gesprächskultur wie eine Ritualgemeinschaft.
Der vierte Band der Edition Kulturgeschichte widmet sich den zahlreichen historischen Profangebäuden unseres Ortes. Sie prägen, soweit sie erhalten geblieben sind, auch heute noch unser Ortsbild. Vielfach jedoch sind viele Gebäude – auch denkmalgeschützte - in den letzten Jahrzehnten durch moderne Wohn- und Geschäftshäuser ersetzt worden. Ihre Architektur ist Ausdruck des jeweiligen Zeitgeistes und spiegelt das wider, was man damals als einen gelungenen Beitrag zur Gestaltung des Ortsbildes ansah. Eine Architektur, die es in jedem anderen Ort gleichfalls zu besichtigen gibt.
Wichtiger denn je ist es also sich mit den tradierten Objekten unser Ortsarchitektur zu beschäftigen. Sie haben - teilweise Jahrhunderte - überstanden und besitzen neben ihrem materiellen auch einen kulturhistorischen Wert an sich. Besonders diese Wertigkeit einzelner Objekte macht sie interessant und erhaltenswert.
Die thematischen Schwerpunkte des Bandes sind:
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Das Obere Schloss
Seit mehr als 500 Jahre prägt das Obere Schloss das Bild des Ortskerns. Mehr noch spiegeln sich in diesem Gebäude 500 Jahre Ortsgeschichte.
Sie reicht vom herrschaftlichen Wohnsitz der Ritter von Neuhausen, war anschließend kurbadischer Verwaltungssitz und geht über die Nutzungen als Rathaus, Schulhaus sowie als Polizeirevier. Aktuell dient es als Bildungszentrum für die Öffentliche Katholische Bücherei sowie der Musikschule. Jede Nutzung hat ihre Spuren hinterlassen. Sie zeigen sich in vielfältigster Form.
Tragwerkkonstruktion des Oberen Schlosses
Vor mehr als 500 Jahren ließ Hans VIII. 1518 das Obere Schloss als Wohn- und Verwaltungssitz errichten. Das dreigeschossige Gebäude ist als zweistöckiger Holzgerüstbau über einem massiven Erdgeschoss errichtet worden. Die Fachwerkkonstruktion war in seiner Zeit das Modernste was konstruktiv möglich war. Es steht bauhistorisch im Kontext zahlreicher Fachwerkbauten in Württemberg zu Beginn des 16. Jahrhunderts.
Das Untere Schloss
Auf dem Areal der alten Veste, einer burgartig befestigten Wohnareal des Neuhausener Rittergeschlechtes, wurde zwischen 1560 und 1566 das Gebäude im Stil der Renaissance errichtet. Vielfache Wechsel sowohl der Eigentümer wie auch der Nutzungen, haben ihre Spuren hinterlassen und sind heute das Spiegelbild seiner Geschichte. So war es Wohn- und Verwaltungssitz der Ritter von Neuhausen, Kameralamt, Tapetenfabrik, der Umbau zum Rathaus 1844 und seine Nutzung zum Verwaltungssitz und Polizeirevier der Gemeinde.
Zwei große Renovierungsphasen im 20. und 21. Jahrhundert sind die vorläufigen Stationen im Leben eines historischen Objektes.
Gasthaus Ochsen und der Ochsensaal
Seit 1706 existiert das Gasthaus Ochsen. Das heutige Gebäude wurde mehrfach umgebaut und baulich erweitert. Bau- wie kulturgeschichtlich wesentlich interessanter hingegen ist der Ochsensaal, der 1903 an das Gasthaus angebaut wurde.
Ein Saal mit einer facettenreichen Geschichte und einer intensiven Nutzung, die seine bauliche Substanz stark beanspruchte. Erfreulicherweise konnte er erhalten und restauriert werden. Sein Raumkonzept wie seine künstlerische Ausstattung sind Spiegelbild einer Epoche, die gestalterisch mit Stilelementen des Historismus und des Jugendstils umgegangen ist.
Der Saalbau
Die Saalbaugesellschaft plante 1899 den Bau eines großen Festsaales, der im Jahr 1900 fertiggestellt war.
Mit Festsaal, Galerie und Theaterbühne erfüllte er alle Bedingungen für die Durchführung von Konzerten, Vereins- und Sängerfesten. Fastnachtsveranstaltungen und Theateraufführungen waren fester Bestandteil der Vereinskultur des Sängerbundes. Seine Raumdekoration mit Stilelementen des Historismus wie die des Jugendstils gaben dem Saal eine atmosphärische Grundstimmung, die auch für private Feierlichkeiten ein festliches Ambiente boten.
Die Saalbaugesellschaft
Ohne die Saalbaugesellschaft wäre der große Festsaal des Saalbaus nicht entstanden. 1899 wurde aus Mitgliedern des Sängerbundes und anderer Anteilseigner die Saalbaugesellschaft gegründet. Sie sorgte in wirtschaftlicher Hinsicht für den Betrieb des Festsaales wie den des Gasthauses.
Zahlreiche politische wie wirtschaftliche Krisensituationen im 20. Jahrhundert erschwerten fortlaufend eine ertragreiche Bewirtschaftung.
Bürgerhäuser aus der Jahrhundertwende
In den Jahren um 1900 entstanden in Neuhausen zahlreiche Gebäude, die im Stil des Historismus gebaut und mehr noch mit gestalterischen Elementen geschmückt wurden.
Sie waren und sind Ausdruck eines bürgerlichen Wohn- und Lebensgefühls, das in der Architektur seinen wirkmächtigen Ausdruck fand. Veränderte Ansprüche an eine historische Bausubstanz haben Gebäude aus dieser Zeit zerstört und noch bestehende substantiell stark verändert.
Der Verlust des ältesten Wohnhauses
1996 wurde im Zuge der Ortskernsanierung das damals älteste Wohnhaus in der Bahnhofstraße abgerissen. Es stammt aus der Zeit des Wiederaufbaus nach dem großen Ortsbrand von 1526. Hätte man es erhalten, dann wäre es heute noch eines der ältesten Bauten in unserem Ort. Es ist – eines von vielen – Gebäuden, die modernen Bauten weichen mussten.
Der dritte Band der Edition Kulturgeschichte befasst sich mit der Zeitepoche von der Altsteinzeit bis zur ersten urkundlichen Erwähnung unseres Ortes im Jahr 1153. Sichtbar gemacht werden soll eine lange historische Zeitphase aus der wir nur materielle, aber nahezu keine schriftlichen Quellen haben. Diese Zeugnisse aus Metall, Holz, Horn, Keramik, Knochen und Stein sprechen zu lassen ist Wagnis und Herausforderung zugleich.
Die Autoren möchten mit ihren Text- und Bildbeiträgen den Leserinnen und Lesern diese archäologischen Zeugnisse aus vielen Jahrtausenden transparent machen. Beeindruckend sind die Funde, die auf der Gemarkung Neuhausen gemacht worden sind. Zum Verständnis dessen, was diese lange Epoche für die Geschichte Neuhausen beigetragen hat, haben wir uns für eine lokal- wie regionalhistorische Betrachtung entschieden.
Die thematischen Schwerpunkte des Bandes sind:
Das Redaktionsteam Junges Forum & Kulturgeschichte wünscht Ihnen eine spannende und informative Lektüre.
Bofinger - Steinzeit - Bronzezeit und Kelten
Der Beitrag Steinzeitliche Dörfer - keltische Grabhügel umspannt eine Zeitepoche, die von der Mittelsteinzeit (9700 bis 5500 v. Chr.) über die Jungsteinzeit (6. - 3. Jahrtausend v. Chr.) und Bronzezeit (ca. 2200 bis 750 v. Chr.) bis zum Ende der keltischen Zeit im 1. Jahrhundert v. Chr. reicht.
Spuren der steinzeitlichen Jäger und Sammler sind Artefakte aus Feuer- bzw. Hornstein, die von nacheiszeitlichen nomadisch lebenden Bevölkerungsgruppen stammen.
Ab der Mitte des 6. Jahrtausends v. Chr. vollzieht sich ein fundamentaler Wandel in der Menschheitsgeschichte. Die Hinweise auf erste Ansiedlungen sesshafter Bevölkerungsgruppen häufen sich auf den fruchtbaren Lößflächen des Landes, an denen auch die Filderebene Anteil hat.
Auch Funde aus der Bronzezeit belegen eine Siedlungstätigkeit auf unserer Gemarkung. Sie setzt sich bis in die Eisenzeit - die Zeit der Kelten - fort.
Neuffer - Horber Wald
Vor mehr als fünfzig Jahren wurden im Horber Wald umfangreiche Ausgrabungsarbeiten getätigt, die römische Siedlungsreste ans Tageslicht brachten. Eduard Neuffer stellt sie in seinem Bericht detailliert vor. Was damals archäologisch erschlossen wurde, konnte allerdings bis auf den heutigen Tag nicht eindeutig geklärt werden.
Diese Funde, wie auch die römischen Fundplätze im Sauhag, sind im regionalen, zeitlichen wie thematischen Kontext einer zweihundertjährigen Kulturgeschichte zu verorten.
Luik - Grinario
Kastell und Dorf (vicus) Grinario - das heutige Köngen - besaßen in römischer Zeit eine überregionale Bedeutung. Militär- wie verkehrsstrategisch hatte es im Hinterland des Germanischen Limes infrastrukturelle Aufgaben zu meistern.
Martin Luik stellt diese wichtigen Aufgaben und Funktionen von Dorf und Kastell heraus. Sie sind Grundlage für unser Verständnis für die römischen Siedlungsspuren, die wir auf der Gemarkung Neuhausen vorfinden.
Luik, Müller - Waldhauser Schloss
Das Waldhauser Schloss, ein römischer Gutshof, wurde im 19. Jahrhundert als Ruine eines abgegangenen Schlosses, bzw. Burg gedeutet. Erst die Grabungen am Ende des 19. Jahrhunderts durch die Reichslimeskommission konnten den Nachweis erbringen, dass die Bodenfunde römischer Herkunft sind.
Die ergrabenen und dokumentierten archäologischen Funde verweisen auf einen römischen Gutshof, dessen agrarische Produktion sicherlich auch zur Versorgung des Militärs im Kastell Grinario gedient hatte.
Hoch/Dewald - Neuhausen entsteht
In den vergangenen Jahrzehnten fanden im Ortskern zahlreiche Grabungen statt, die Bodenfunde zutage treten ließen, die die Siedlungsgeschichte seit dem 7. Jahrhundert rekonstruieren lässt.
Ein Brunnenschacht, Holz- und Hornreste, Lehmgruben, Kanäle, wie Holzkohle- und Schlackeschichten geben Einblicke in die handwerklichen Tätigkeiten der Menschen bis in die Mitte des 12. Jahrhunderts.
Archäologischer Wanderweg
In den Waldgebieten Sauhag und Horber Wald befinden sich zahlreiche archäologische Fundplätze aus keltischer und römischer Zeit.
Mehr unscheinbar liegen sie unter der heutigen Bewaldung verborgen. Der archäologische Wanderweg möchte auf sie aufmerksam machen und mehr noch dafür sorgen, dass dieses kulturelle Erbe für die Nachwelt erhalten bleibt.
Mit drei namhaften Persönlichkeiten aus Neuhausen befasst sich der zweite Band unserer Edition Kulturgeschichte. Lebensgeschichten wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Diese führen uns an Orte, wo sie ihre beruflichen und künstlerischen Potentiale zur Entfaltung bringen konnten.
Wissenschaftlichen Forschungen an bedeutenden europäischen Institutionen haben wir es zu verdanken, dass über den Juristen Dr. Jakob Kuhorn, den Klavierbauer Anton Walter und den Künstler Anton Mahringer Aufsätze vorliegen, deren Lektüren mehr als lohnenswert sind.
Die thematischen Schwerpunkte:
Das Redaktionsteam Junges Forum & Kulturgeschichte wünscht Ihnen eine anregende Beschäftigung mit drei vielfältigen Lebensgeschichten, die alle ihren Ursprung in Neuhausen hatten.
Franz Smola Im Mittelpunkt seiner Betrachtungen des Oevres stehen die stilistischen Entwicklungen, die Mahringer im Laufe von fünf Jahrzehnten gemacht hat. Gestalterische Entwicklungen, die zunächst von seinem Stuttgarter Hochschullehrer Anton Kolig geprägt waren. Zahlreiche Studienaufenthalte, u. a. auch in Nötsch (Kärnten) haben sein Interesse für die Landschaftsmalerei geweckt. Eine alpine Landschaft, die zu seinem Lebensmittelpunkt wurde und ihn bis zu seinem Lebensende inspiriert hat.
Sigrid Diewald Anton Mahringers Interesse galt explizit der Landschaft, die zum bevorzugten Motiv seines Schaffens werden sollte: das Kärntner Gailtal. Der Anteil an Landschaftsbildern dominiert eindeutig, gleichwohl tauchen immer wieder Portraits und Stillleben im Schaffenswerk auf. Auf der Suche nach dem Wesentlichen in der Natur und dessen Formulierung im Kunstwerk löste Anton Mahringer diese auf eine sehr persönliche und souveräne Art und Weise.
Paul Mahringer Paul Mahringer beschäftigt sich mit den Entwicklungen, Impulsen und sich daraus ergebenden Veränderungen und Ausrichtungen des Gesamtwerkes seines Onkels. Vom Früh- bis zum Spätwerk spannt sich der Bogen des Betrachters. Sein besonderes Augenmerk gilt nicht nur den Klagenfurter Fresken, sondern auch der Ausmalung des Alten Sitzungssaales im Neuhausener Rathaus.
Berdux/Wittmayer/Steblin Mehrjährige Forschungsarbeiten von Silke Berdux und Susanne Wittmayer an der Internationalen Stiftung Mozarteum in Salzburg ließen diese Biographie eines unserer bedeutendsten Söhnen von Neuhausen entstehen. Rita Steblins Forschungen aktualisieren die bisherigen Forschungen.
Auf Walters Klavieren hat nicht nur Mozart komponiert und sie auf Konzerten bespielt. Heute noch werden die Klaviere nachgebaut und finden sich in allen großen Konzerthäusern der Welt, um Mozarts Kompositionen so originalgetreu wie nur möglich zu interpretieren. Seine Originalwerke finden sich allen namhaften Musikaliensammlungen Europas.
Walter Ludwig Dem Leben und Wirken einer unserer herausragenden örtlichen Persönlichkeiten widmet Prof. Walter Ludwig eine umfassende Lebensbeschreibung. Dr. Jakob Kuhorn (*um 1455-1502), geboren in Neuhausen und an europäischen Hochschulen zum Juristen ausgebildet, steigt in der wittelsbachisch-kurpfälzischen Administration bis zum Amt eines Reichskanzlers (1497-1502) auf. Er begleitet dieses Funktion während der Regentschaft von Kurfürst Philipp den Aufrichtigen (1476-1508).
Markus Dewald Kulturgeschichte und Erinnerung. Gedanken und Überlegungen, wie wir mit diesem geistigen Erbe umgehen, es bewahren und lebendig erhalten können. Erinnerung wecken und Erinnerung erhalten: es gilt neue gedankliche Impulse zu setzen, um das zu tradieren, was im Kontext einer Erinnerungskultur wert ist über alle Zeitbrüche hinweg, erhalten zu werden. Neben den Inhalten geht es auch darum Orte und Möglichkeiten zu finden, wo und wie diese Erinnerungskultur stattfinden kann.
Der erste Band der Edition Kulturgeschichte wird sich beispielhaft mit einer Vielzahl von interessanten Dokumenten aus der Kulturgeschichte Neuhausens, der Oberamtsstadt Esslingen und der württembergischen Landesgeschichte beschäftigen.
Die Grundlage kulturhistorischer Forschungen sind Bilder und schriftliche Dokumente. Beide Quellengattungen haben ihre spezifischen Aussagequalitäten. Archivalien mit beeindruckenden Inhalten, die in späteren Ausgaben der Edition Kulturgeschichte im Kontext anderer Themen wiederholt eine Rolle spielen werden.
Die thematischen Schwerpunkte:
Das Redaktionsteam Junges Forum & Kulturgeschichte wünscht Ihnen eine spannende und informative Lektüre.
Einleitung Das umfangreiche Spektrum der lokalen Kulturgeschichte wird der Kern der Edition Kulturgeschichte sein. In zahlreichen Studien- und Forschungsberichten sollen die kulturellen und historischen Besonderheiten unserer Geschichte der Öffentlichkeit vorgestellt werden.
Prolog - Bild und Karte Archivarische Quellen sind die Grundlage jeder historischen Forschung. Gleich, ob schriftliche oder bildliche Quelle, jede stellt einen dokumentarischen Wert an sich dar. Diese Werthaltigkeit von historischen Zeugnissen gilt es heraus zu arbeiten und in wissenschaftliche Kontexte zu stellen.
Nach der Natur gezeichnet und lithographiert - die Ortsansicht von Neuhausen von Eberhard Emminger aus der Zeit um 1865. Emmingers Ansicht von Neuhausen ist eine Rarität. Eine Lithographie, die mehr ist als ein Zeitzeugnis. Sie zu würdigen heißt, sie als historische Quelle zu interpretieren. Ihre Detailfülle wird uns in vielfacher Weise zukünftig beschäftigen.
Ein Leben für die Landschaft - biographische Notizen zu Eberhard Emminger Eberhard Emminger ist der bedeutendste Lithograph des 19. Jahrhunderts. Ihm haben wir die Neuhausener Ansicht sowie hunderte von Stadt- und Landschaftsansichten Süddeutschlands zu verdanken. Die Ergebnisse seines künstlerischen Schaffens sind detailgetreuen Werke, die bis in die Gegenwart hinein aktuell sind.
Die Esslinger Ansichten von Eberhard Emminger Beispielhaft für sein umfangreiches Werk sind die Ansichten, die er von der Oberamtsstadt Esslingen gefertigt hat. Seinem Interesse an der Stadtansicht von Esslingen verdanken wir mehrere Bilder. Mehr noch seinen künstlerischen Fähigkeiten ist es zu verdanken, dass die Beschreibung des Oberamtes Esslingen mit einer Emminger-Lithographie versehen ist.
Sechs kleine Ansichten von Esslingen. Verlegt bei J. F. Schreiber Eine neue Sichtweise auf die Oberamtsstadt Esslingen wird in den sechs kleinen Ansichten erkennbar. Ausgewählte Detailansichten stehen im Vordergrund und nicht mehr der gesamte Stadtprospekt. Der Esslinger Verleger Jakob Ferdinand Schreiber hat die vermutlich auf Eberhard Emminger zurückgehenden Lithographien ediert.
Die Ortsveduten von Neuhausen. Ikonographische Quellen und ihre ortsgeschichtliche Bedeutung Bereits im 16. und 17. Jahrhundert wurde der Ort Neuhausen in kleinen Ansichten zeichnerisch erfasst. Veduten, die für die siedlungs- wie baugeschichtliche Forschung einen großen Aussagewert haben. Momentaufnahmen unseres Ortes, die Zeugnis geben von kirchlichen wie herrschaftlichen Gebäuden und den siedlungsgeographischen Strukturen.
Gebäude und Grundstücke aus der Zeit um 1750 Der wirtschaftende Mensch hat sich seit jeher seine bauliche Umgebung so geschaffen, wie sie für ihn von Nutzen war. Dieses Kartenwerk spiegelt die Situation in der Mitte des 18. Jahrhunderts wieder und vermittelt so einen Einblick in die Vielfalt von Gestaltungsmöglichkeiten von Haus, Hof und Garten.
Die Flurkarte von 1750. Das älteste kartographische Dokument der Neuhausener Feldflur Seit seiner Sesshaftwerdung hat der Mensch das Umland seiner Siedlung ackerbaulich genutzt. Die Situation der vom Menschen geschaffenen Feldflur wurde in der Mitte des 18. Jahrhunderts kartographisch erfasst. Als Zeitdokument der Agrarwirtschaft spiegelt es die sozialen wie kulturgeographischen Verhältnisse wider.
Vom Burgberg zum Schlossplatz. Der Plan von Verschiedenen Kurbadischen Herrschaftlichen Gebäuden zu Neuhausen Das Zentrum des Ortes mit seinen bedeutenden herrschaftlichen Gebäuden war vielfach Anlass für eine kartographische Dokumentation. Der Tausch des kurbadischen Ortes Neuhausen an das Königreich Württemberg machte eine bau- wie finanztechnische Erfassung notwendig, die als Bild- und Textdokumente überliefert sind.
Der historische Festumzug anno 1841. Fünf Bilder des „Kleinen Festzuges" aus Anlass des 25-jährigen Regierungsjubiläums König Wilhelm I. von Württemberg im Jahre 1841 In kolorierter Form wurden für die Erinnerungskultur Anschauungsbilder geschaffen, die ein wichtiges Ereignis der württembergischen Landesgeschichte festgehalten haben. Der Festzug zum 25-jährigen Regierungsjubiläum König Wilhelms I. ist auf fünf Bilder zusammengefasst und dokumentiert den Dank seiner Untertanen.